Makrovirus

Makrovirus
Makrovirus,
 
eine Art von Virus, der Mitte der 1990er-Jahre erstmals auftauchte und in der Makrosprache eines Anwendungsprogramms geschrieben ist; er arbeitet also mit den Makrobefehlen des Programms. Im Gegensatz zu anderen Viren, die nur ausführbare Dateien infizieren, hängen sich Makroviren also an Dokumente bzw. Datendateien - Texte oder Tabellen - an. Sie können in allen Dokumenten vorkommen, die mit einem Programm erstellt wurden, das über eine Makrosprache verfügt. Die heutigen Makrosprachen sind sehr mächtig; mit ihnen lassen sich sogar Makros erstellen, die auf das Betriebssystem zugreifen, sodass Makroviren unter Umständen sehr großen Schaden anrichten können. Besonders häufig sind Word-Makroviren.
 
Sehr häufig sind Makroviren als sog. Automakros angelegt, die beim Start des Anwendungsprogramms oder beim Öffnen der Datei automatisch ausgeführt werden. Wird ein von dem Virus befallenes Dokument aufgerufen, so infiziert er zunächst die Dokumentvorlage (bei Word-Makroviren die Normal.dot), die meist als Basis für andere benutzerspezifische Dokumentvorlagen dient, und gelangt auf diesem Wege in alle Dokumente, die der Benutzer mit derselben Anwendung öffnet.
 
Einige Makroviren sind an einen häufig genutzten Standardbefehl, z. B. »Datei speichern« angehängt, sodass bei dessen Ausführung der Virus aktiviert wird.
 
Verbreitet werden Makroviren wie andere Viren auch: z. B. über Dokumente, die per E-Mail versandt oder auf Diskette weitergegeben werden. Sie können aber auch schon beim Anklicken von Internetseiten, die mit Word erstellt wurden, übertragen werden.
 
Da es für den Benutzer nicht erkennbar ist, welche Veränderungen der Virus im Einzelnen auf seinem Rechner vorgenommen hat, genügt es meist nicht, das Makro zu löschen, da sich dann nicht mehr alle Eingriffe in das System nachvollziehen und rückgängig machen lassen.
 
Auch die Möglichkeit, Makros zu verschlüsseln, wird häufig bei Makroviren ausgenutzt. Da der Quellcode des Virus dann nicht mehr einsehbar ist, sind hier auch eventuell aufgetretene Schäden nicht mehr nachvollziehbar.

Universal-Lexikon. 2012.

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